Die Sendung
Bild: Vinzenz v. Paul sorgt für die Armen
Der Leitspruch der Lazaristen, sozusagen die Visitenkarte oder das einen Lazaristen speziell Prägende, ist jener Spruch, der im ureigensten Sinn die Verkündigung Jesu in Wort und Tat auf einen bestimmten Focus bringt. Er lautet:
"Er hat mich gesandt, den Armen eine gute Nachricht zu bringen."
In unseren bei der Generalversammlung 1984 erneuerten Konstitutionen, also den für die ganze Gemeinschaft der Missionspriester vom heiligen Vinzenz von Paul geltenden Lebensregeln, heißt es gleich am Anfang:
"Aufgabe der Kongregation der Mission ist es, Christus, der den Armen die Frohbotschaft verkündet, nachzufolgen."
Dieses Ziel wird erreicht, wenn die einzelnen Mitbrüder und die Kommunitäten, wie der heilige Vinzenz,
- ernstlich bestrebt sind, sich die Gesinnung Jesu Christi zu eigen zu machen, um die ihrer Berufung entsprechende Reife zu erlangen;
- den Armen, vor allem den Verlassensten, die Frohbotschaft zu verkünden.
- Geistliche und Laien auszubilden, um sie zur wirksamen Verkündigung der Frohbotschaft bei den Armen zu führen.
Die kürzeste Zusammenfassung der Regeln unserer Gemeinschaft gab uns der heilige Vinzenz selbst, wenn er seinen Missionaren zuruft:
"Eure Regel ist Jesus Christus!"
In den ursprünglichen Regeln des heiligen Vinzenz finden wir sehr schön den Blick auf Christus, auf den wir schauen und von dem her sich unsere Gemeinschaft versteht.
Unser Herr Jesus Christus, in die Welt gesandt, das Menschengeschlecht zu erlösen, begann nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift zu handeln und zu lehren (Apg 1,1). Das erste tat er dadurch, dass er alle Tugenden vollkommen übte, das zweite, dass er den Armen die Frohbotschaft verkündete und seinen Aposteln und Jüngern die für die Leitung der Völker notwendige Lehren erteilte. Da nun die kleine Kongregation der Mission in ihrer Schwäche Christus den Herrn selbst sowohl in seinen Tugenden als auch in seiner Tätigkeit zum Heil des Nächsten nachahmen möchte, so liegt es nahe, bei der Ausführung dieses heiligen Vorhabens die gleichen Mittel anzuwenden.
Ihr Zweck ist also
- sich um die eigene Vollkommenheit zu bemühen; indem sie nach Kräften die Tugenden übt, in denen uns der göttliche Lehrer gnädig in Wort und Tat unterwiesen hat;
- den Armen, besonders den Landleuten, die Frohbotschaft zu verkünden;
- den Geistlichen zu helfen, sich die für ihren Beruf notwendigen Kenntnisse und Tugenden anzueignen.