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Den Armen das Evangelium verkünden
In der Konferenz am 6. Dezember 1658, die der heilige Vinzenz von Paul mit den Mitbrüdern über den Zweck der Kongregation der Mission hält, unterstreicht er deutlich, dass die Verkündigung des Evangeliums an die Armen materielle und spirituelle Hilfe beinhaltet:
"War das nicht das Amt Unseres Herrn und vieler große Heiliger, die nicht nur die Armen weiter empfohlen, sondern sie selbst getröstet, ihnen gedient und Heilung gebracht haben? Sind die Armen nicht die leidenden Glieder Unseres Herrn? Sind sie nicht unsere Brüder? ... Sollten unter uns welche sein, die meinen, dass sie in der Mission arbeiten, um die Armen zu evangelisieren, aber nicht um ihnen Erleichterungen zu bringen, um für ihre geistlichen Bedürfnisse zu sorgen, aber nicht für ihre zeitlichen, so antworte ich: Wir müssen ihnen beistehen und dafür sorgen, dass ihnen in jeder Weise geholfen wird, durch uns selber und durch andere ... Handeln wir so, dann evangelisieren wir durch Wort und Tat, das ist die vollkommenste Art und Weise, das hat auch Unser Herr getan, und dass sollen auch jene tun, die ihn auf Erden vertreten." (XII, 87-88).
Hier wird gesagt, warum es uns gibt. Wir sind dazu bestellt, das Werk des Sohnes Gottes fortzusetzen (vgl. XI, 108). Es gibt uns wegen der Armen, unserer Herren und Meister (vgl. IX, 214). Wir gehören alle zu einer großen Familie: zur Familie der Christen und besonders zur Vinzentinischen Familie. Es ist deutlich, dass von Anfang an Einer unserer Berufung die Richtung gibt: Jesus Christus, der für Vinzenz von Paul und seine Söhne und Töchter die Regel der Mission ist (vgl. XII, 130).
Als die Kirche die Feier des Paulusjahres anregte, hat die Vinzentinische Familie sich in Erfüllung ihres Zweckes die Worte dieses großen Apostels zum Vorbild genommen: „Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten.“ (1 Kor 9, 22). So hat auch Christus in seiner Demut nicht auf seine Gottheit gepocht, sondern er ist wie einer von uns geworden, um uns zu Gott zu erheben (vgl. Eph 2,6-9).
Es ist wichtig, dass wir nie vergessen, dass wir Jesus Christus nachfolgen, um sein Werk fortzusetzen. Die Mission, gesandt zu sein, das Evangelium zu verkünden, ist das Eigentümliche des Sohnes Gottes (vgl. Lk 4,18) und aller seiner Jünger (vgl. Mt 15,16). Wir müssen Christus gut kennen, um ihn verkünden zu können, denn ich soll nicht mich selbst verkündigen, sondern seine Person und seine Botschaft. Wer so handelt, kann sich freuen, indem er immer neu wiederholt: „Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkünden; denn dazu bin ich gesandt worden“ (Lk 4, 43). Dem Auftrag des Sohnes Gottes treu zu sein, heißt auch, dem Geist des hl. Vinzenz von Paul treu zu sein.
Angesichts der neuen Formen der Armut ist die Vinzentinische Familie eingeladen, auf wirksame Weise in ihrer seelsorglichen Tätigkeit zu handeln. Das Vergangene soll uns für die Gegenwart als Lehre dienen und als Ermutigung für die Zukunft.
Das Evangelium in Wort und Tat verkünden
* Gestern
Die Evangelisierung der Armen ist keine Entdeckung, sondern ein Ereignis, das im Licht der Schrift, der Tradition und des Lebens der Heiligen interpretiert werden muss. Welches Ziel verfolgte Vinzenz von Paul nach seiner Priesterweihe? Er strebte nach Reichtum und Wohlstand für sich und für seine Familie. Aber die Ereignisse von Folleville[1] und Châtillon-les-Dombes[2] interpretiert im Licht des Evangeliums veränderten das Leben dieses Mannes, der dann Schritt für Schritt mit der Hilfe des Heiligen Geistes zur Ehre der Altäre gelangte.
Die Evangelisierung der Armen kennt weder Grenzen noch Barrieren, so wie die christliche Liebe unendlich erfinderisch ist (vgl. XI, 146). Die Vinzentinische Familie ist vertreten unter Völkern, die Christus kaum kennen. Der hl. Vinzenz von Paul sagte zu den Seinen: „Glücklich jener Missionar, der als Grenzen seiner Mission und seiner Arbeit für Jesus Christus nichts anderes kennt als die ganze bewohnbare Erde … denn Gott hat uns ein so großes Feld gegeben, um unseren Eifer unter Beweis zu stellen“ (Abelly II, 91). Diese Aufgabe geht aber weiter, sie muss in rechter Weise an die zukünftigen Missionare weitergegeben werden, so wie Christus seine zwölf Missionare, die Apostel, durch das Wort, das Leben und die Werke ausgebildet hat (Abelly II, 222).
Der hl. Vinzenz hat seine Missionare nicht nur ausgeschickt, um Missionen zu predigen, sondern auch um den Armen in ihren geistlichen und materiellen Nöten zu helfen. Beim feierlichen Totengottesdienst für den hl. Vinzenz von Paul in der Kirche Saint Germain l'Auxerrois am 23. November 1660 sagte der Prediger Bischof Henry de Maupas du Tour, dass die Hilfe, die er hl. Vinzenz geleistet hat, genau darin bestand, den Armen kostenlos geistliche und materielle Nahrung gegeben zu haben. Die Hand Gottes hat den hl. Vinzenz von Paul auserwählt, die Tafeln des Gesetzes zu seinem Volk zu bringen; er heiligte mit seinem bewunderungswürdigen Eifer durch die Volksmissionen Tausende Seelen; er leistete ganzen Provinzen, die das Unheil des Krieges zerstört hatte, geistlichen Beistand; er rettete viele aus den Fängen des Todes und bewahrte viele Seelen vor dem endgültigen Schiffbruch …
Der Kerngedanke des hl. Vinzenz war, das ganze Werk auf das Beispiel Jesu Christi aufzubauen:
1. Sich immer Jesus Christus angleichen, im Denken und in den Absichten:
"Es ist die Absicht der Gemeinschaft, Unseren Herrn nachzuahmen, so sehr es arme und schwache Menschen eben können. Was soll das heißen? Das heißt, sie hat sich vorgenommen, sich ihm anzugleichen in ihrem Verhalten, in ihrem Tun, in ihren Arbeiten und in ihrem Zweck. Wie kann eine Person eine andere repräsentieren, wenn sie nicht die gleichen Züge, Haltungen, eine gleiche Art, einen gleichen Blick hat? Das kann nicht gehen. Wir müssen also, da wir uns vorgenommen haben, diesem göttlichen Vorbild ähnlich zu werden, da wir in unseren Herzen diesen Wunsch und diese heilige Zuneigung haben, wir müssen, so sage ich, uns bemühen, unsere Gedanken, unsere Werke, unsere Absichten den Seinigen anzugleichen … damit das, was wir tun oder nicht tun, diesem Grundsatz folge“ (XII, 75).
2. Sich Jesus Christus, dem Künder der Frohbotschaft für die Armen angleichen, indem man das Evangelium wirksam macht:
… man hätte den Sohn Gottes fragen können: „Warum bist du gekommen?“ Um den Armen das Evangelium zu bringen. Das ist der Auftrag des Vaters … (XII, 84) … Man kann sagen, dass hingehen und den Armen die Frohbotschaft verkünden nicht nur heißt, die nötigen Heilsgeheimnisse zu lehren, sondern auch zu tun, was durch die Propheten vorausgesagt und dargestellt worden ist, nämlich das Evangelium wirksam werden zu lassen …" (XII, 84).
Das Evangelium wirksam werden lassen meint, jede Ideologie vermeiden, jede automatische Wiederholung des Wortes Gottes, jede Entmenschlichung des Geheimnisses des Sohnes. Evangelisieren heißt, das Evangelium in die Praxis umsetzen, d. h. an Jesus Christus glauben, in Jesus Christus leben, Jesus Christus nachfolgen. Der Heilige sagt, dass Worte nicht genügen, es braucht auch die Werke. Um zu glauben und zu leben, was man predigt, muss man handeln, dienen, hingehen, um dem Nächsten zu begegnen, seinen Nöten.
3. Evangelisieren heißt, dem Armen ganzheitlich beistehen, geistlich und leiblich.
"… Sollten unter uns welche sein, die meinen, dass sie in der Mission arbeiten, um die Armen zu evangelisieren, aber nicht um ihnen Erleichterungen zu bringen, um für ihre geistlichen Bedürfnisse zu sorgen, aber nicht für ihre zeitlichen, so antworte ich: Wir müssen ihnen beistehen und dafür sorgen, dass ihnen in jeder Weise geholfen wird, durch uns selber und durch andere, wenn wir die beseligenden Worte des höchsten Richters über Lebende und Tote hören wollen: „Kommt, ihr Gesegneten meines Vaters! Nehmt das Reich in Besitz, das für euch bereitet ist. Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war nackt und ihr habt mich bekleidet. Ich war krank und ihr habt mich gepflegt“ [Mt 25, 34-36] (XII, 87-88).
Die Grundidee ist, dass die Missionare die Sendung Jesu Christi nachahmen und fortsetzen, der das Evangelium verkündet, die frohe Botschaft vom Heil. Das zu tun heißt in Wort und Tat zu evangelisieren; das ist das Vollkommenste; das hat Unser Herr getan, das müssen jene tun, die ihn hier auf Erden vertreten. (Vgl. XII, 88).
Wir können somit sagen, dass der Weg der Mission des hl. Vinzenz von Paul bei der Verkündigung der frohen Botschaft an die Armen Folgendes umfasst:
1. Sehen. Ein guter Beobachter sein, die Gesellschaft anschauen, sehen, wie sie mit den Armen umgeht, wie ihre Lebensbedingungen sind: Christus in den Armen.
2. Überlegen, wie man die Lebensbedingungen ändern könnte, nach den Ursachen fragen und realisierbare Projekte entwickeln: Christus für die Armen.
3. Mitleid haben. Für jeden Bruder, jede Schwester Mitleid bezeugen, sich an deren Platz stellen. Christus mit den Armen.
4. Handeln. Hand anlegen, wie der Samariter sein, der die Wunden behandelt. Christus liebt die Armen.
* Heute
Die Evangelisierung der Armen ist heute, in einer globalisierten Welt mit allen ihren Folgen, eine riesige Herausforderung. Das Phänomen der „überflüssigen Massen“, jener, die, nach Meinung mancher Personen, zu viel sind auf dieser Welt, die Ausgrenzung und Diskriminierung, und viele andere Herausforderungen der postmodernen Zeit, verbunden mit der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise mit ihren zerstörerischen Folgen: das sind neue Anrufe bei der Evangelisierung der Armen.
Meine Gotteserfahrung, die nötig ist, um evangelisieren zu können, hat sich geformt in meiner jetzigen siebenjährigen pastoralen Erfahrung in Mozambique/Afrika, davor in meiner Zeit als Militärseelsorger in Portugal/Europa … Das hilft mir erkennen, dass das „allen alles werden, um wenigstens einige zu retten“ (1 Kor 9,22) des hl. Paulus, notwendig ist, um die Armen evangelisieren zu können. Sie erwarten von uns, dass wir gottverbundene Menschen sind: Stimmigkeit des Lebens, Gegenwart Gottes, Treue zu Christus, der unsere Regel für die Mission ist.
1. Gotteserfahrung – „Dienst“-Kirche in Afrika/Mozambique - die Armen mit den Armen evangelisieren
Soll die Evangelisierung der Armen erfolgreich sein, muss sie durch die Armen erfolgen. Wir unsererseits sollen organisieren, sie ausbilden und ihnen helfen in kleinen „Basisgemeinschaften“ oder Gruppen zusammenzukommen, in denen jeder jeden kennt, jedem hilft und ihn liebt. Wir müssen sie zu Christus führen durch die Kraft der Liebe Gottes, die uns drängt, ihnen zu dienen und sie durch das Wort Gottes zu unterstützen, aber auch mit Mikrokrediten, mit kleinen Projekten, bei denen sie etwas verdienen können, mit Möglichkeiten, selber aus der Armut, in der sie sich befinden, herauszukommen.
Die Dienst-Kirche der kleinen Gemeinschaften, die in Mozambique gelebt wird, ist die Frucht der Verfolgung, die sie erlitten hat. Das Fortgehen und der Tod vieler Missionare führten dazu, dass man neue Wege der Evangelisierung gesucht und mehr auf die Laien gesetzt hat. Der Unabhängigkeitskrieg in Mozambique (1964-1975) brachte die Befreiung der früheren portugiesischen Kolonie. Die klerikale Kirche der Kolonialzeit „verschwand“. Die kleine Zahl der Missionare, die bei den einheimischen Priestern geblieben ist, wurde verfolgt und vom marxistisch-leninistischen Regime kontrolliert. Viele Zentren für Gesundheit oder Erziehung waren von christlichen Kirchen geführt worden, hauptsächlich von der katholischen Kirche. Die Verstaatlichungen verbunden mit der offiziellen sozialistischen, „antireligiösen“ Propaganda schufen ein gespanntes Klima zwischen den Christen und dem Staat. Es folgte der bekannte „16-jährige Krieg oder Bürgerkrieg“, ein bewaffneter Konflikt in den Jahren von 1976 bis 1992. In dieser Situation hielt die Kirche zuerst 1977 und dann 1991 eine nationale Versammlung über die Pastoral ab und beschloss aus der Notwendigkeit der Situation heraus, die Dienst-Kirche der Gemeinschaften und der Dienste zu schaffen. Jetzt begann sich die Lokalkirche zu festigen.
In dieser Dienst-Kirche kommen die Nachbarn, die gut miteinander auskommen, in Gruppen oder kleinen Gemeinschaften zusammen, wo dann alle einen Dienst ausüben, eine Aufgabe im Dienst der anderen. Alle kennen einander, besuchen einander, helfen einander, fühlen sich zur Gruppe gehörig; sie feiern ihren Glauben voll Begeisterung, Rhythmus und Freude sind ansteckend. Sie bilden alle miteinander eine Familie. So wird die Pfarre zur Gemeinschaft der Gemeinschaften, zur Gesamtheit der Gruppen, die eine nach der anderen die Feiern, das sakramentale Leben gestalten. Die Zukunft wird dem Geist der ersten Gemeinde von Jerusalem gleichen, wo "sie an der Lehre der Apostel festhielten und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten … Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens" (Apg 2, 42. 46), und keiner geriet in Not. Das ist möglich, wenn alle einer Gruppe oder kleinen Gemeinschaft angehören.
Die Evangelisierung muss das Herz der Armen erreichen und ihnen die Hauptrolle für ihr materielles und geistliches Heil geben, sie soll bewirken, dass sie sich von Gott geliebt fühlen, dass sie überzeugt sind, dass Gott gut, barmherzig und gerecht ist.
Das Wort Gottes muss bis in die tiefsten Schichten ihres Lebens eindringen, sodass, wenn die Schwierigkeiten und Sorgen des Lebens kommen, sie sich nicht wieder ihren Göttern zuwenden, ihren Medizinmännern, ihren Geistern … die in der Tiefe ihres Herzens immer noch da sind.
2. Gotteserfahrung – Die Evangelisierung braucht die Inkarnation und Anpassung des Missionars
Die Evangelisierung der Armen braucht die Inkarnation und Anpassung des Missionars an die Realität und an sein Umfeld. Nur so kann er mit vielen in Kontakt kommen und einige davon bekehren.
Gegen Ende des Jahres 1999, als ich in Portugal Seelsorger der Militärschule für Fallschirmspringer, die grünen Barette, war, erlebte ich eine Situation, die für mich eine solche Inkarnation war und die mir in der Folge Zugang zu den Herzen dieser Kinder Gottes verschaffte.
Nachdem ich das braune Barett erhalten hatte, das gewöhnlichste von allen, jenes, das keinerlei Anstrengung verlangt, begann ich, die Pastoral zu planen. Mit Unterstützung einiger Offiziere konnte ich Gebetszeiten und Treffen zur Vorbereitung auf die Sakramente organisieren … aber die Ergebnisse waren alarmierend schlecht. Ich fragte nach dem Warum und ich begriff gar nichts … dann bemerkte ich, dass alle ein grünes Barett trugen und dass jene wenigen, die eine braunes trugen, wenig beachtet wurden. Der Kommandant drängte mich, mit den anderen den militärischen Fallschirmspringer-Kurs zu absolvieren, um sie so zu „gewinnen“, um einer von ihnen zu werden, um sie zu verstehen, um angenommen zu sein und zu dieser großen Familie zu gehören und um das grüne Barett tragen zu dürfen. Tausende Male habe ich über diese Einladung nachgedacht, während ich den pastoralen Misserfolg zu verdauen versuchte. Da ich aber mit meiner Vinzentinischen Mission in dieser militärischen Einheit bleiben wollte, ging ich in mich und begann schließlich mit dem Training, um die Prüfungen schaffen zu können. Nach zwei Monaten wurde ich zum Kurs zugelassen und konnte ihn auch erfolgreich beenden. Ich bekam das grüne Barett, das mich viel gekostet hat. Oft und oft wollte ich aufgeben, aber der apostolische Eifer und seine Kraft waren stärker als ich. Mit der grünen Kappe auf dem Kopf veränderte sich das Ergebnis des pastoralen Dienstes schlagartig. Ich war einer von ihnen geworden! Da habe ich auch die Botschaft des heiligen Paulus verstanden: „allen alles werden, um auf jeden Fall einige zu retten“ (1Kor 9, 22).
Der hl. Vinzenz sagt uns, dass die große Motivation in unserem Apostolat darin besteht, dass die Verkündigung des Evangeliums das Werk des Sohnes Gottes ist. Er hat es begonnen, er wird es abschließen, er braucht uns bloß als seine Werkzeuge. Deswegen haben wir Vertrauen, weil Er unsere Stütze ist, Er uns dazu berufen, dazu erwählt und gesendet hat (Abelly III,10), seine Vorsehung begleitet uns (Abelly III,12). Gebt mir eine Person des Gebetes, sie wird zu allem fähig sein. Sie kann mit dem Apostel sprechen: „Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt“ [Phil 4,13] (XI, 83-84; Abelly, III, 56).
1. Was heißt für die Vinzentinische Familie „die Armen evangelisieren“, da wir das Gedenkjahr des 350. Todestages des hl. Vinzenz und der hl. Luise begehen?
2. Welche tiefen Erfahrungen der Evangelisierung der Armen hast Du in Deiner Umgebung (Realität) gemacht? Wie helfen Sie dir, einen missionarischen Dienst für heute zu verstehen und zu entwickeln, einen dynamischen Dienst treu dem Vinzentinischen Charisma?
Verfasst von P. José Luis Azevedo Fernández C.M. von der Vize-Provinz Mozambique