DAS CHARISMA DES HEILIGEN VINZENZ UND DER HEILIGEN LUISE IM LEBEN DER VERSCHIEDENEN ZWEIGE DER VINZENTINISCHEN FAMILIE

 

          Ein Charisma bleibt lebendig und bedeutsam, wenn es im Lauf der Zeit von vielen Personen angenommen und übernommen wird. In den 350 Jahren nach dem Tod des heiligen Vinzenz und der heiligen Luise hat das „vinzentinische Charisma“ bewiesen, dass es ein solches Charisma ist, es hat durch all die Jahre hindurch viele Anhänger gewinnen und inspirieren können. Bis heute dauert es an, dass ihm viele Gruppen, Vereinigungen, Institute und Bewegungen folgen und daraus ihr Leben gestalten. Seine Lebendigkeit und sein Einfluss für unsere Zeit zeigen sich auf verschiedene Weise: im tief empfundenen Wissen, zu einer Familie mit gleichem Charisma zu gehören; in Projekten und Programmen als Antwort auf die heutigen Nöte der Armen; in einem pastoralen Ansatz, der Solidarität, Zusammenarbeit und Partnerschaft unterstreicht, und im ständigen Nachdenken über die eigenen spirituellen Schwerpunkte.

 

Eine Familie mit einem gemeinsamen Charisma

          Ein Charisma leben beginnt damit, dass man sich seiner Bedeutung und seiner Wichtigkeit sehr bewusst ist und dass man diese hoch schätzt. Gedrängt vom Aufruf des II. Vatikanums an alle religiösen Gruppierungen zum Ursprung ihres Charismas und ihrer Sendung zurückzukehren, gehörten die Nachfolger des heiligen Vinzenz und der heiligen Luise zu jenen Kongregationen und Vereinigungen, die begeistert darauf reagierten die Ausdrucksformen ihrer jeweiligen verschiedenen Charismen zu überprüfen und zu aktualisieren. Im Zuge dessen stellten sie immer mehr fest, dass sie auf dem vinzentinischen Weg nicht allein waren. Nun ist eine ganze spirituelle Familie dabei, die Bande, die sie in der Evangelisierung und im Armendienst eint und verbindet, wieder zu entdecken.

          Während wir in den 80er Jahren von der Doppelfamilie des heiligen Vinzenz gesprochen haben und damit die beiden Gründungen der Kongregation der Mission (CM) und der Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe (TdchL) meinten, sprechen wir heute von der Vinzentinischen Familie, die mehr als 260 Gruppierungen umfasst, Institute und Vereinigungen, die das gleiche Charisma haben, jenes des heiligen Vinzenz und der heiligen Luise[1]. Unter den mehr internationalen Gruppen dieser Familie gibt es außer den oben erwähnten noch zwei Laiengruppierungen: die Caritasvereine – die Caritasdamen, die genau genommen die erste Gründung von Vinzenz sind (1617), heute bekannt als Internationale Vereinigung der Charités (AIC), und die Vinzenzkonferenzen (SSVP), der größte Zweig der Familie. Andere internationale Gruppen der Familie sind die vielen Kongregationen der Barmherzigen Schwestern (besonders die beiden Föderationen von Straßburg und von Nordamerika - und die Schwestern von Jeanne-Antide Thouret), die Brüder der christlichen Liebe, die Brüder und Schwestern der Barmherzigkeit; dazu die Vinzentinisch-Marianische Jugend (VMY), die Vereinigung der Wunderbaren Medaille (AMM), die Ordensmänner des heiligen Vinzenz (RSV), die vinzentinischen Laienmissionare (MISEVI), etc.

          Diese verschiedenen Gruppen wurden entweder direkt vom heiligen Vinzenz und der heiligen Luise oder später von einem Mitglied der Kongregation der Mission oder der Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe gegründet; oder sie befolgen die Regeln der Priester und Brüder der Kongregation der Mission oder der Töchter der christlichen Liebe oder sie haben die beiden Heiligen als ihre Patrone erwählt. Was sie eint und zusammenführt, ist der gemeinsame Auftrag der Nächstenliebe und des Dienstes an den Menschen, die in verschiedenster Armut und Marginalisierung leben. Die Vinzentinische Familie umfasst heute Laien, Gottgeweihte, Priester, Männer und Frauen, Jugend und Ältere, Reiche und Arme, Katholiken und sogar Nicht-Katholiken[2]. Sie wissen sich berufen, miteinander an der Überwindung von extremer Armut zu arbeiten, der Unterernährung, der geschwächten Gesundheit, des Analphabetismus, der Migration, der Ungleichheit der Geschlechter, der Ungerechtigkeit und der Unterdrückung. Selbst wenn es sich um mehr als eine Million Mitglieder handelt – viele sind freiwillige Laien -, sind sie wahrscheinlich nicht in der Lage, alle diese Armutsformen abzuschaffen[3], trotzdem sind sie eine wirkliche, ausgezeichnete Kraft, die einen spürbaren Unterschied im Leben der Armen bewirken kann.

 

Vereinigungen und Sendungsauftrag für heute: Programme, die den Armen Mittel in die eigenen Hände geben

          Das vinzentinische Charisma wird darüber hinaus in den zahlreichen konkreten Projekten und Programmen im direkten Dienst an den Armen gelebt. Seit dem 17. Jahrhundert sind die beiden Zwillingspfeiler des Engagements von Vinzenz und Luise zugunsten der Armen die Mission oder Evangelisierung und die Werke der christlichen Liebe (für die Armen, Alten Kinder, Behinderten, etc.) die Hauptaufgaben der verschiedenen Zweige der Vinzentinischen Familie geblieben. So halten die Priester und die Brüder der Kongregation der Mission weiterhin Volksmissionen ab, sie arbeiten in den Seminaren und Ausbildungshäusern für zukünftige Priester; die Töchter der christlichen Liebe, bzw. die verschiedenen Gemeinschaften der Barmherzigen Schwestern wirken unter anderem in Kliniken, in Spitälern und anderen Gesundheitsdiensten, in Waisenhäusern, in Programmen für Ernährung usw. Mehrere Gruppen der Familie helfen den Armen durch die Leitung von Schulen, Kollegien und sogar Universitäten und kümmern sich um andere Formen der Weiterbildung und der Erziehung. Viele Gruppen arbeiten mit alten Menschen, mit Jugendlichen, mit Behinderten, Straßenkindern oder auch mit Gefangenen usw. Etliche der überwiegend weiblichen Gruppen, wie AIC und Barmherzige Schwestern, arbeiten mit mittelosen Frauen, um ihre Situation und die ihrer Kinder zu verbessern durch Programme gegen den Analphabetismus und für eine gute Haushaltsführung. Manche Projekte, die ganz konkret und direkt die Armen betreffen, sind von den Regierungen oder anderen Institutionen anerkannt und ausgezeichnet worden.

          Außer den Diensten, die im Lauf der Zeit schon ihre Gültigkeit bewiesen haben, haben viele Zweige unserer Vinzentinischen Familie Projekte erstellt, die Menschen in „neuen Armutsformen“ helfen, wie den Aidskranken, den Drogenabhängigen, den Flüchtlingen, den Migranten, den Opfern der Kriege und den wegen ihrer Kultur Marginalisierten. Zusätzlich setzt sich unsere Familie, inspiriert in weitreichendem Maß von der breiten Sicht des II. Vatikanums, bei Arbeiten für Gerechtigkeit und Frieden, für politische Erziehung, für die Entwicklung der Gemeinschaft, für Programme, die Einkommen schaffen und für Mikrokredite, für Wohnprojekte und nötige Infrastruktur usw. ein. Die Vinzentinische Familie greift das Gespür des heiligen Vinzenz und der heiligen Luise bezüglich eines ganzheitlichen Blicks für die materielle und spirituelle Armut auf, wenn sie das zusammenhängende Wirken mehrerer Faktoren in der Gesellschaft beachtet und deshalb das Programm des „Systemwandels“ begonnen hat. Dies ist ein prophetischer Schritt und eine wichtige Überlegung im Einsatz für das Leben der Armen. Als Vinzentinische Familie sollen wir nicht nur die nötige Hilfe bringen in der Form von Nahrung, Wohnung, Kleidung, Gesundheit usw., sondern besonders wichtig ist es für die Armen kämpfen, ihre Rechte verteidigen, sodass wir ein Änderung in den Strukturen erreichen, die Ursache der fortdauernden Armut sind. Die Armen sollen selber aktiv an dieser Veränderung mittun, damit so Voraussetzungen für eine dauerhafte Entwicklung geschaffen werden. Unsere Einsätze in Akamasoa (Madagaskar), Payatas (Philippinen) und Haïti sind nur einige der zahlreichen Projekte dieser Art.

 

Solidarität, Zusammenarbeit und Partnerschaft

          Eine besonders charakteristische Weise wie gegenwärtig die Zweige der Vinzentinischen Familie das vinzentinische Charisma verwirklichen, ist die die positive Haltung zur Solidarität, zur Zusammenarbeit und zur Partnerschaft, speziell mit den Armen selbst. Indem sie den heiligen Vinzenz selber und seine Fähigkeiten zu organisieren zum Vorbild nimmt, ist die Vinzentinische Familie bemüht, die verschiedenen Bereiche der Kirche und der Gesellschaft in den Armendienst einzubinden. Zusammenarbeit und Partnerschaft sind in verschiedenen Bereichen für unsere Familie eine Realität.

          Innerhalb jedes Zweiges sind Partnerschaftsprogramme, entweder in Projekten für die Armen oder in Fortbildungsveranstaltungen der Mitglieder eine wirkungsvolle Weise geworden, Mitverantwortung auszuüben zwischen denen, die die Mittel haben, und denen, die unter großem Mangel leiden. Unter den Laienorganisationen haben etwa die SSVP und der AIC diese Strategien schon gut entwickelt. Das half ihnen zu einer viel breiteren Kenntnis der weltweiten Armut, zu einer realistischen Sicht der möglichen Hilfsquellen und auch zu einer höheren Wertschätzung der Mission der Institutionen und unseres vinzentinischen Charismas.

          Auf nationaler Ebene haben verschiedene Länder- oder sogar Kontinente Koordinierungsausschüsse der Vinzentinischen Familie gebildet, um Projekte und Aktivitäten aufeinander abzustimmen. In Irland haben die Kongregation der Mission, die Töchter der christlichen Liebe und die Vinzenzkonferenzen eine „Milleniums-Partnerschaft für soziale Gerechtigkeit“ gegründet[4], um soziale und wirtschaftliche Veränderungen herbeizuführen und so Armut und Marginalisierung von Menschen zu bekämpfen. Auf internationaler Ebene haben sich der Generalsuperior und die internationalen Präsidenten mehrerer Zweige in den letzten 16 Jahren einmal jährlich zusammengesetzt, um eine Neuorientierung unserer gemeinsamen Aktivitäten und unserer internationalen Projekte etwa gegen den Hunger, die jährlichen Feiern zu den Festtagen des hl. Vinzenz und der hl. Luise, sowie die Pläne für außerordentliche Ereignisse wie das diesjährige 350 Jahr Jubiläum, das 200 Jahr Jubiläum der Mutter Seton Gründung, etc zu erreichen.

          Partnerschaften werden auch zwischen den Zweigen unserer Vinzentinischen Familie und anderen Bereichen der Kirche und der Gesellschaft eingegangen. Die AIC z. B. hat eine Vertretung in der Konferenz der katholischen Organisationen, beim Päpstlichen Rat für die Laien usw. Die Töchter der christlichen Liebe sind eine Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft von San Egidio in das Projekt DREAM zugunsten der AIDS-Opfer eingegangen. Die Vinzenzkonferenzen sind in Verbindung mit verschiedenen Unternehmen der pharmazeutischen Industrie, um die Erzeugung leistbarer Medikamente gegen die Malaria zu erreichen. Andere Gruppen unserer Familie arbeiten aktiv in ihren Pfarren und deren sozialen Einrichtungen, mit der nationalen CARITAS und auch mit anderen Kongregationen, die den Armen dienen. Darüber hinaus sind einige Zweige als NGO bei den Vereinten Nationen und ihren verschiedenen Organisationen, wie UNESCO, UNICEF usw. vertreten. Viele Projekte im Rahmen der Vinzentinischen Familie sind auf das „Milleniumsziel für Entwicklung“ ausgerichtet, vor allem jene, die die extreme Armut bekämpfen, die die Frauen fördern und weltweite Partnerschaften aufbauen. All das wird fast zu einer zweiten Natur unserer Vinzentinischen Familie, die bemüht ist, das zu tun, was Vinzenz und Luise im 17. Jahrhundert getan haben: den Einsatz der Reichen und Mächtigen vermehren, um auf den Schrei der Armen antworten zu können. Mit dem Aufruf zu organisierter Solidarität, zu Partnerschaft und Zusammenarbeit ohne Grenzen, bringt unsere Familie Veränderungen ins Leben der Armen.

 

Ständiges Nachdenken über den „Vinzentinischen Geist“

          Das ständige Nachdenken über die spezielle „Spiritualität“, die unsere Projekte und Programme trägt, ist ein vierter bedeutender Weg, um unser Charisma heute zu realisieren und zu leben. Unsere Familie war sich sehr einig in der Überzeugung, dass mit den Projekten und Programmen zugunsten der Armen eine gediegen Bildung in der Spiritualität Hand in Hand gegen muss.

          Diese geistliche Sicht stützt sich auf die grundlegenden Gedanken des heiligen Vinzenz: das fragende Suchen nach und die Treue zum Willen Gottes, die Gleichsetzung des Armen mit Christus, die Liebe des Gefühls und der Tat, der leibliche und der geistliche Dienst, die weltweite Evangelisierung, die Sicht der Armen als unsere „Herren und Meister“ usw. Studien über diese und andere Themen haben uns geholfen, unser Verständnis und unsere Beweggründe für unsere Arbeit mit den Armen zu vertiefen. Fortbildungstage über „Geist und Charisma“ gehören immer zu unseren Treffen und Versammlungen, so auch bei der jährlichen Vinzentinischen Studienwoche in Spanien, in der Schule für vinzentinische Spiritualität in Curitiba (Brasilien), beim Treffen der vinzentinischen Ausbilder in Asien und in Afrika, die Versammlung der Vinzentinischen Familie in den Vereinigten Staaten, bei den kontinentalen Treffen der Beiräte und der Verantwortlichen der Vinzentinischen Familie (in Mexiko, Brasilien, Kamerun, Thailand, Europa und Kanada) bezüglich Systemwandel, oder auch das jährliche Treffen der Oberen und der internationalen Präsidenten der Vinzentinischen Familie. Diese Treffen zur Fortbildung ermöglichen es uns, den Reichtum unserer grundlegenden Vision in uns aufzunehmen, sie zu inkulturieren und sie im einem konkreten Umfeld von Armut und Not wirksam werden zu lassen.

          Die Fortbildung hilft uns in besonderer Weise, in das Heiligtum der Begegnung mit dem Armen einzutreten, der Begegnung zwischen Gott und uns selber, sie ermöglicht uns, einfache, demütige und liebevolle Diener der Armen zu sein. So geben wir, wie Maria, der Welt ein leuchtendes Beispiel der Liebe Gottes zur ganzen Menschheit.

 

FAMVIN und Webpräsenz

          Die verschiedenen heute zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel sind eine aktuelle und kreative Möglichkeit unser vinzentinisches Charisma zu realisieren. Fast jeder Zweig der Familie verwaltet eine Web-Seite, die Links zu den anderen Zweigen hat. Die Web-Seite der Familie, FAMVIN, ist eine zentrale Informationsquelle, mit deren Hilfe die Mitglieder der Familie und andere interessierte Personen mehr erfahren können über die Geschichte der Familie, über laufende Programme und Aktivitäten, über zukünftige Projekte. Zu erwähnen wäre auch, dass das alles zugänglich ist auf Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Deutsch, Indonesisch usw. !

          Diese ganz verschiedenen Wege sprechen heute für die Lebendigkeit und für den Wert des vinzentinischen Charismas in vielen Teilen der Welt. Das beweist auch, dass die Vinzentinische Familie nicht nur der Vorgehensweise des heiligen Vinzenz und der heiligen Luise treu geblieben ist, sondern sich auch immer bemüht, sich in diesem Geist zu erneuern, indem sie sich für neue Möglichkeiten und Strategien öffnet. Außerdem bestätigt uns das in unserer Überzeugung, dass der beste Weg auf die globale Armut zu reagieren, über globale Formen der Solidarität, Zusammenarbeit und Partnerschaft läuft.

          Zum Schluss ist es gut, daran zu erinnern, was der heilige Vinzenz den Töchtern der christlichen Liebe über den Ursprung unseres Charismas gesagt hat: „Meine Töchter, das ist der Anfang Ihrer Genossenschaft. Sie war damals noch nicht, was sie jetzt ist; es ist anzunehmen, dass sie auch heute noch nicht ist, was sie sein wird, wenn Gott sie zu dem von ihm geplanten Punkt geführt hat, denn Sie dürfen nicht glauben, meine Töchter, dass sich Genossenschaften auf einmal und auf der Stelle bilden. Der hl. Benedikt, der hl. Augustinus, der hl. Dominikus und alle diese großen Diener Gottes, deren Orden in so hoher Blüte stehen, dachten an nichts weniger als an das, was sie tatsächlich bewirkt haben. Gott aber hat durch sie gewirkt. Die Werke, deren Urheber man nicht finden kann, gehen, so sagt man, aus der Hand Gottes hervor.“[5].

          Auch die heilige Luise zeigt uns, wie wir uns das besondere Charisma, das Gott uns geschenkt hat, aneignen können: „Der Durst nach Gerechtigkeit muss dazu führen, viel größere Dinge zu ersehnen. Wir müssen uns innig nach der Vereinigung mit Gott sehnen, nach der Voraussetzung und den Mitteln, um diese zu erreichen. Wir müssen uns innig danach sehnen, dass die Wirkungen seines heiligen Willens in uns herrschen; wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um in den anderen dieses Reich aufzurichten.“[6]

 

Fragen zum Nachdenken:

1.     Was in Ihrer Erfahrung hat Sie inspiriert, dem vinzentinischen Charisma zu folgen?

Welche Ansprüche ergeben sich daraus für Ihre Arbeit mit den Armen?

2.     Was sollten Sie tun um Zusammenarbeit und Partnerschaft in der Vinzentinischen Familie zu fördern, zuerst in Ihrem Land, dann weltweit?

 

                        P. Manuel Ginete CM, Delegierter für die Vinzentinische Familie

 


[1]    Derzeit gilt als autorisierte und vollständigste Studie zu diesem Thema The Vincentian Family tree, A Genealogical Study von Sr. Betty Ann Mc Neil, Chicago, 1996 und die durchgesehene Ausgabe von 2006.

[2]    Nach der Studie von Sr. B. Mc Neil, umfassten 2006 die Gesellschaften apostolischen Lebens und die Institute des geweihten Lebens etwa 87%, die Laien-Vereinigungen 9% und die anglikanischen Kongregationen 3%. 

[3]    Eine gut dokumentierte Untersuchung der Vereinten Nationen besagt: mehr als 1 Billion Menschen lebt von 1$ pro Tag; 800 Millionen Menschen legen sich hungrig nieder; 28 000 Kinder sterben jeden Tag an Hunger; 130 Millionen Kinder besuchen keine Grundschule, von diesen sind 56% Mädchen; 133 Millionen Jugendliche können nicht schreiben; eine halbe Million Frauen stirbt jährlich während der Schwangerschaft oder bei der Geburt – das bedeutet jede Minute einen Todesfall; 42 Millionen Menschen haben AIDS: Die reichsten Länder geben jedes Jahr mehr als hundert Millionen Dollar aus, um ihre Märkte und ihre Wirtschaft zu schützen – das ist mehr als das Doppelte von dem, was sie für die armen Länder ausgeben; 7 Millionen Kinder sterben jährlich an den Folgen der Krise; das Geld, das für die Auslandsschulden ausgegeben werden muss, könnte für Wasser für fast eine Milliarde 300 Millionen Menschen verwendet werden.

[4]    MDG : 1. Extreme Armut ausrotten; 2. Grundschul-Erziehung; 3. Zur Gleichberechtigung der Geschlechter und zur Förderung der Frau ermutigen; 4. Kindersterblichkeit herabsetzen; 5. Bessere Gesundheit für die Mütter; 6. Aids, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen; 7. Erhaltung der Umwelt sichern; 8. Eine weltweite Vereinigung für die Entwicklung schaffen.

[5]    Coste IX,. 240. Konferenz über die Liebe zum Beruf und den Beistand der Armen, 13. Februar 1646

[6]    E. Charpy, Heilige Luise von Marillac, Geistliche Schriften, S. 720.